Eigentlich wollten wir gestern Nachmittag noch eine kleine Wanderung auf Dominica unternehmen und heute morgen weiter nach Guadeloupe segeln. Irgendwie verdaudelten wir dann aber den Nachmittag, ohne zu wandern und heute morgen hat es gleich mehrmals geregnet. Man glaubt nicht, wie viel es in den Kleinen Antillen regnet, eigentlich gibt es gar keine unbewölkten Tage. Ist auch logisch, das üppige Wachstum und die Regenwälder müssen ja irgendwo herkommen. Jedenfalls hat Meeno Schrader (Wetterguru aus Kiel) für die nächsten drei Tage viel Wind und eben auch noch mehr Regen als sonst vorhergesagt. Im Regen schon loszusegeln ist nun wirklich keine Freude und daher beschlossen wir, erst einmal hier im Prince Rupert Bay vor Portsmouth zu bleiben. Zumal wir ankern und der Aufenthalt endlich einmal nichts kostet.
Ich muss zugeben, dass mich eine gewisse Müdigkeit ergriffen hat, mit gleichbleibendem Elan auch noch die nächste Insel zu entdecken: Ankerplatz finden, hübsche Bucht mit vielen Yachten, Dinghi klar machen, bunte Häuser und Fischerboote, Supermarkt suchen, Vulkan, Regenwald, Wasserfall, altes Fort (super Aussicht), Zuckerrohr und Bananen … vieles scheint sich zu wiederholen. Manchmal kann ich die Ereignisse und Daten der letzten Wochen gar nicht mehr richtig zuordnen. Das Erlebte will erst einmal verdaut werden.
Jedenfalls haben wir heute morgen ausgeschlafen, sind noch vor dem Frühstück von Bord ins warme Wasser gesprungen und unter einem leuchtenden, doppelten Regenbogen geschwommen. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Ausruhen (das tut auch Franks Arm gut, der immer noch schmerzt), Lesen und „Computerarbeiten“. Zum Abendessen hatte ich Zeit und Muße, ein Rezept für südindisches Upma mit Sambar auszuprobieren. Ein echter Urlaubstag, trotz Regen und Wind, der ums Schiff heult und an der Ankerkette zerrt.
Portsmouth haben wir noch nicht betreten, aber man muss ja auch nicht immer alles mitnehmen. Beim Whatsappen entdeckte ich das Motto meiner Freundin Antje, das so wunderbar auf diesen Tag passt:
Heute nichts erlebt. Auch schön!
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