Zu der Insel­grup­pe Madei­ra gehört neben der Haupt­in­sel Madei­ra noch die viel klei­ne­re Insel Por­to San­to sowie eini­ge süd­lich gele­ge­ne unbe­wohn­te Inseln. Wenn man so wie wir von NO auf Madei­ra zusteu­ert, bie­tet sich der Land­fall auf Por­to San­to an, bevor man die rest­li­chen 30sm spä­ter als Tages­etap­pe zurück­legt. Por­to San­to ist ganz anders als Madei­ra, obwohl bei­de vul­ka­ni­schen Ursprungs sind. Es gibt hier kei­ne Flüs­se und nur ganz wenig ver­trock­ne­tes Grün, fast kei­ne Bäu­me, aber bizar­re Fels­for­ma­tio­nen und einen neun Kilo­me­ter lan­gen Sand­strand, der die Attrak­ti­on über­haupt ist, ins­be­son­de­re weil Madei­ra selbst gar kei­ne Strän­de besitzt. Wir unter­nah­men eine span­nen­de Wan­de­rung ent­lang der süd­öst­li­chen Steil­küs­te und durch das Gebir­ge Ser­ra de Fora zurück zum Haupt­ort Vila Balei­ra im fla­chen Süden der Insel. Eine beson­de­re Über­ra­schung war der Super­markt Pin­go Doce, der sei­nem Namen alle Ehre mach­te, uns mit Basics wie Bio-Gemü­se, Hafer­drink und Soja­jo­ghurt ver­sorg­te und als i‑Tüpfelchen noch vega­nes Cor­net­to her­vor­zau­ber­te. Die SAI MANGALAM lag in der sehr vol­len Mari­na mehr schlecht als recht als drit­tes Schiff in einem Päck­chen von vie­ren an einem klei­nen Fin­ger­steg. Als der Wind dann dreh­te, drif­te­te der gan­ze Packen in Rich­tung Steg …

Nach zwei Tagen ver­lie­ßen wir das vul­ka­ni­sche Eiland in Rich­tung der Haupt­in­sel Madei­ra.

Wol­ken hin­gen um die höchs­ten Gip­fel, ganz wie es sich gehört, als wir am Nach­mit­tag von NO kom­mend den öst­lichs­ten Fel­sen­zip­fel umrun­de­ten und in der Bucht Baia d’A­bra unse­ren Anker fal­len lie­ßen. Die Fels­wän­de leuch­te­ten bereits oran­ge­rot im Abend­son­nen­schein, als wir mit dem Dinghi noch eine klei­ne Run­de durch die Anker­bucht dreh­ten. Die Fel­sen bestan­den aus zahl­rei­chen Gesteins­schich­ten und an eini­gen Stel­len konn­te man die Kanä­le erken­nen, durch die die Lava nach oben geflos­sen sein muss. Unten hat­te die Bran­dung im Lau­fe der Jah­re Höh­len in die Fels­wän­de gewa­schen. Es war ein groß­ar­ti­ger Anblick!

Am nächs­ten Mor­gen segel­ten wir ent­lang der süd­li­chen Küs­te wei­ter, vor­bei am Flug­ha­fen Madei­ra Inter­na­tio­nal, und erreich­ten am Nach­mit­tag Fun­chal, wo wir mit Glück und Geduld in der vol­len Mari­na einen Lie­ge­platz längs­seits einer pol­ni­schen Segel­yacht an der Kai­mau­er beka­men. Gleich am Mitt­woch, fuh­ren wir mit der Seil­bahn hin­auf nach Mon­te und wan­der­ten durch ein stei­les Tal hin­ab, spä­ter ent­lang eines Leva­das zurück nach Fun­chal. Am Don­ners­tag brach­ten wir Lena zum Flug­ha­fen. Die nächs­ten Tage nutz­ten wir für Auf­räum- und Putz­ar­bei­ten, wuschen 3x 13kg Wäsche. Wir lie­fen durch Fun­chal auf der Suche nach San­da­len, Flip Flops und gelb­grü­ner Kühl­flüs­sig­keit für den Motor und kamen zurück immer­hin mit Tau­cher­flos­sen für Frank. Mor­gen oder so wür­den wir sicher­lich noch ein oder zwei schö­ne Leva­da-Wan­de­run­gen machen. In der Zwi­schen­zeit hat­te neben uns ein däni­sches Schiff mit vier Per­so­nen fest­ge­macht und jeden Mor­gen sahen wir sie mit ihren Wan­der­schu­hen und kur­zen Hosen los­zie­hen und am Abend berich­te­ten sie von ihren tol­len Tou­ren im Nor­den der Insel. Wir recher­chier­ten im Inter­net und such­ten Bus­ver­bin­dun­gen, aber es war wie ver­trackt, ein Groß­teil der Leva­das ist von Fun­chal aus nur mit dem Auto zu errei­chen und wir woll­ten nur so zum Spaß kein Ben­zin ver­fah­ren. Ande­re schö­ne Gebie­te sind gut mit dem Bus zu errei­chen — aber lei­der nicht am Wochen­en­de! Als wenn es nicht sein soll­te. Wir erin­ner­ten uns, das wir doch auf die­ser Rei­se (und über­haupt im Leben) das anneh­men woll­ten, was sich uns bie­tet und nicht Din­ge erzwin­gen, nur weil sie so geplant waren. Wir unter­nah­men noch einen Ver­such und gin­gen zur Tou­rist Infor­ma­ti­on, doch die war sonn­tags auch geschlos­sen. Ok, es ist mir nicht leicht gefal­len, die Leva­da-Wan­de­run­gen auf Madei­ra auf­zu­ge­ben. Doch zuge­ge­ben­er­wei­se kom­men die beson­ders schö­nen Erfah­run­gen wirk­lich oft unver­hofft, so wie unse­re Wan­de­rung auf Por­to San­to. Nach die­ser Ein­sicht konn­te ich mich über die wun­der­schö­ne Lage im Stadt­ha­fen von Fun­chal mit Blick auf die Ufer­pro­me­na­de, die blü­hen­den Pal­men und die vie­len roten Dächer an den stei­len Hän­gen wie­der rich­tig freu­en.

Für die bevor­ste­hen­de Wei­ter­fahrt zu den Kana­ri­schen Inseln zogen wir heu­te zwei­mal mit Ruck­sä­cken und Hacken­por­sche (auch eine “Lisa”) zum Pin­go Doce. Die Bil­gen sind sind nun wie­der voll mit Was­ser (in Plas­tik­fla­schen) und Oran­gen­saft und die Gemü­senet­ze schau­keln dick und voll gepackt im Salon. Da wir mal wie­der allen Soja­jo­ghurt auf­ge­kauft haben, gab es heu­te lecke­ren Tzat­zi­ki.

Frank hat noch mal eini­ge Stun­den Gum­mi gekratzt, so dass jetzt alles raus ist!!!

Mor­gen Mit­tag geht es wei­ter Rich­tung La Gra­cio­sa, was wir in etwa zwei Tagen errei­chen wer­den, doch wir haben noch kei­ne Mari­na vor­ge­bucht. Auch wenn es dann manch­mal ganz anders kommt, als man gedacht hat.

0 Kommentare

Feedback - Fragen - Anmerkungen

Dein erster Kommentar wird erst nach unserer Freischaltung veröffentlicht, anders können wir der Spamflut leider nicht Herr werden. Ab dem zweiten Beitrag erscheinen die Kommentare sofort.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.