Helga und Frank äußerten gleich zu Beginn meines Besuchs ihre Bitte an ihre Gäste, einen Beitrag zu ihrem Blog beizusteuern, wenn sie mögen. So komme ich diesem Wunsch nun gerne nach – hier meldet sich also Dagmar mit einigen Reiseeindrücken zu Wort:
Als ich am Samstag vor gut einer Woche die Treppe aus dem Flugzeug hinabstieg und — zum ersten Mal — den Boden von Fuerteventura betrat, wurde ich von mildem, warmem Sonnenschein begrüßt – ein erstes sehr angenehmes Willkommen nach eher kühlen und regnerischen Tagen im Thüringer Wald. Dann freute ich mich sehr, dass Helga und Frank zum Flughafen gekommen waren, um mich abzuholen. Nach einer kurzen Busfahrt erreichten wir bald die Hauptstadt Puerto del Rosario und liefen einige Meter zum Hafen hinab, vorbei an zahlreichen Skulpturen der offenbar kunstliebenden Bevölkerung, auf die mich Helga aufmerksam gemacht hatte.
Anders als in unserem nautischen Reiseführer ausgewiesen, hatten Helga und Frank erfreulicherweise hier einen Platz im Hafen gefunden. Es gibt dort zwar trotz zahlreicher Boote keine Marina aber immerhin eine Toilette. Ich freute mich, nach langem wieder einmal einige Tage auf einem Boot zu verbringen und genoß den Abend an Deck mit Helgas leckerem Essen und angenehmen Gesprächen.
An den nächsten beiden Tagen war guter Wind angesagt, so dass wir nach der morgendlichen gemeinsamen Meditation und einem guten Frühstück starteten. Mit ordentlichem Wind aus nordwestlicher Richtung (vielleicht Windstärke 5, in Böen sogar 7) segelten wir nach Süden an der Küste entlang. An beiden Tagen hatte ich die Gelegenheit eine ganze Weile zu steuern, was mir viel Freude machte. Am Sonntag gelangten wir zunächst nach Grand Tarajal, wo wir den dunklen Strand entdeckten, der auf Helgas Fotos zu sehen ist. Leider war es mir bzw. uns allen hier zum Baden zu windig oder ungemütlich, obwohl ich gern jede Gelegenheit genutzt hätte. So erkundeten wir den wenig touristischen Ort mit angenehm spanischem Flair, fanden den Seepferdchen-Brunnen und bekamen schließlich in einem indischen Restaurant äußerst leckeres veganes Essen.
Am nächsten Tag segelten wir bei ähnlichen Windverhältnissen an karger Landschaft vorbei mit einzelnen von Mauern umgebenen Hotelanlagen schließlich fast zur Südspitze von Fuerteventura, nach Morro Jable. Hier führt eine Treppe vom Hafen aus über einen Hügel zum Zentrum des Ortes mit großen, an den Hang gebauten Apartmentanlagen und — diesmal — hellem Sandstrand, der uns zum Baden einlud. Wie gut nur, dass wir nicht im Hotel wohnen müssen.
Da nur noch für die nächsten beiden Tage genügend Wind aus Nord bzw. Nordost angesagt war, entschlossen wir uns, schon sogleich am Dienstag die etwa 69 sm weite Überfahrt nach Gran Canaria anzutreten. Frank zog mich schon die ganze Zeit damit auf, dass ich mal was von ‘Kaffee-Segeln’ geschrieben hatte (was letztendlich stimmte, denn es gab eigentlich immer Kaffee zu trinken 😉 ) und doch Abenteuer wollte. Das hatten wir dann auf der Überfahrt. Zunächst aber dümpelten wir noch etwa zwei Stunden bei Flaute südlich von Fuerteventura im Windschatten der Insel herum, dann aber kam hinter der Spitze der Insel recht starker Nordwind auf. Frank bot mir an zu steuern, wenn ich wollte, aber diesmal wäre es mir hier zu heikel und anstrengend gewesen, und auch die anderen beiden wollten selbst nicht ans Steuer, so dass ich nun erleben konnte, wie ‘Lisa’ dies erledigte und das Boot sehr geschmeidig und sicher über die ziemlich hohen Wellen führte. Bei der immer wieder starken Krängung war mir zeitweise nicht ganz so wohl, aber ich genoß es auch. Dann ereigneten sich einige ‘Abenteuer’, nämlich als Lisa schräg in ein Verkehrstrennungsgebiet steuerte, das von Segelbooten nur senkrecht durchkreuzt werden darf. Dies geschah, während Frank sich ausruhte und als Helga auf dem Display einen Tanker in noch weiter Entfernung entdeckte, dem wir uns aber deutlich nähern würden. Schließlich gelang es Frank, den Fehler zu korrigieren, einen Kurs senkrecht durch das VTG zu wählen und hinter dem den Tanker hindurch zu fahren – Erleichterung! Nahe der Küste von Gran Canaria dann wurde der Wind so stark, dass Frank das Großsegel einholen wollte. Bei dem Manöver gelang Helga eine schicke Patenthalse – ein extra Abenteuer, das mich etwas erschreckte, das uns aber vor einem merkwürdigen und sich schnell nähernden Wasserfahrzeug bewahrte, da wir wieder weiter aufs Meer hinaus gelangten. Schließlich war alles gut und die Fahrt verlief ruhig weiter; im Abendlicht glitten wir bei lauem Wind mit wenigen Knoten an den Dünen und dem ‘Faro’ von Maspalomas vorbei, sodass wir den stimmungsvollen Anblick gut fotografieren konnten. Es stellte sich die Frage, ob wir ankern oder den Hafen Pasito Blanco direkt ansteuern sollten. Letzteres taten wir im Dunkeln, fanden sogleich einen passenden Liegeplatz nahe der Einfahrt – B23! — und wurden von einem freundlichen älteren Herrn empfangen.
Mensch Dagmar, dann kannst Du Deinen Schülern ja von Deinem schönsten FerienErlebnis erzählen. Das müssten wir früher nach den grossen Ferien immer machen.
Es ist fast so als wäre man mit an Bord.
Wind und Wellen.……toll.….…ja was für ein gefährliches Abenteuer für eine Landratte. Du bist echt tapfer.
Wer ist Lisa, die das Schiff zumindest meist so sicher steuert. Wie gut, dass ihr denTanker nicht gerammt und versenkt hat
Ich sehe,ihr hab es gut miteinander.
Hier wird es nun doch endlich kalt, zwar mit super blauem Himmel, aber brrrrrr.….…… Ich glaub, ich muss mich endlich mal nach einem warmen Überwinterungsort umschauen
Alles liebe evelyn
Lisa ist unsere Windselbststeueranlage.
Aha
Wind Selbst Steuerungs Anlage — klingt gut, Lisa kann den Wind Selbst steuern.Super.
Ich kannte bisher nur EINEN der das konnte.
Machts gut ihr nun 3 auf dem Boot
evelyn