Am Mor­gen des 17. Dezem­ber erreich­ten wir nach 16 Tagen auf See St George’s, die Haupt­stadt des Insel­staa­tes Gre­na­da. Obwohl es um kurz nach 6 schon lang­sam hell wur­de, ent­schie­den wir uns, noch vor dem Hafen zu ankern und ein paar Stun­den zu schla­fen, um dann spä­ter mit neu­er Kraft und Kon­zen­tra­ti­on in die Mari­na ein­zu­fah­ren. Gegen Mit­tag mach­ten wir die SAI MANGALAM dann schließ­lich in der Port Lou­is Mari­na in St. George’s ganz smooth mit Hil­fe von drei her­bei­ge­eil­ten ande­ren Yach­ties am Steg fest. Per­fekt! Da sind wir, glück­lich und erschöpft.

Irgend­wie stand unse­re gan­ze Über­fahrt unter einem guten Stern. Die Schä­den am Boot hal­ten sich in Gren­zen. Na gut, der Wind­an­zei­ger hat sei­ne Funk­ti­on nach einem ordent­li­chen Regen­guss end­gül­tig auf­ge­ge­ben (Kos­ten­punkt rund 300 €) und eine Genua-Schot hat sich kom­plett durch­ge­scheu­ert. Aber sonst, alles gut. Wind und Wel­len haben uns freund­lich nach Wes­ten gescho­ben. Gro­ßes Lob an Lisa, unse­re Wind­steue­rungs­an­la­ge, sie hat zuver­läs­sig, ohne zu mucken, bis zum letz­ten Tag gesteu­ert und sich auf jedem Fall eine Fla­sche Sili­kon-Spray und einen Satz neue Sei­le ver­dient.

Mari­an hat jeden Tag unse­re Posi­ti­on gepos­test, die Frank zuvor mit einer Tracking-App auf­ge­zeich­net und per Sateli­ten-Email nach Sprock­hö­vel geschickt hat. Man sieht im Nach­hin­ein an dem dezen­ten Bogen nach Nor­den ganz schön, dass wir uns bemüht haben, auf der Groß­kreis­rou­te zu segeln, was etwas kür­zer ist, als die direk­te Ansteue­rung. Des­halb flie­gen ja die Flug­zeu­ge auch über Grön­land nach Ame­ri­ka.

Viel haben wir bis­her noch nicht gese­hen, aber was ich schon im Mor­gen­grau­en vom Was­ser aus ent­deckt habe: Die Kon­tur der Insel ist voll­stän­dig bewal­det. Kein Wun­der, es fühlt sich viel hei­ßer an, als auf den Kap­ver­den (27°C) obwohl es viel­leicht nur ein paar Grad mehr sind (ich schät­ze 30 °C), aber es ist feucht und schwül. Ges­tern hat es alle paar Stun­den für ein paar Minu­ten gereg­net. Es hat eini­ge Male so hef­tig gereg­net, dass wir es uns erst ein­mal gespart haben, die SAI MANGALAM mit Süß­was­ser abzu­sprit­zen. Bei dem vie­len Regen und den tro­pi­schen Tem­pe­ra­tu­ren wächst und grünt es über­all, ich bin ganz begeis­tert von dem vie­len GRÜN.

Mit der Mari­na haben wir es gut getrof­fen. Alles ist sehr schön ange­legt, grünt und blüht. Super­sau­be­re, schö­ne Wasch­räu­me und Toi­let­ten, die sogar Air­con­di­ti­on haben, da ist man nach dem Duschen nicht gleich wie­der nass­ge­schwitzt. Alles fast schon luxu­ri­ös, net­te und freund­li­che Men­schen.

Ges­tern haben wir uns ange­mel­det und beim Immi­gra­ti­on-Office ein­kla­riert. Um die fäl­li­ge Gebühr von 55 EC$ (Eas­tern Carib­be­an Dol­lar) zu bezah­len, muss­ten wir einen funk­ti­ons­fä­hi­gen Bank­au­to­ma­ten in der Stadt fin­den, was eini­ge Zeit gebraucht hat. Zum Glück hat es zwei­mal unter­wegs gereg­net, so dass sich die Hit­ze bes­ser aus­hal­ten ließ. Außer­dem besorg­ten wir uns gleich eine loka­le SIM-Kar­te, so dass wir jetzt auch wie­der Inter­net haben. Heu­te haben wir unser Son­nen­ver­deck über das Boot gespannt, drei gro­ße Taschen schmut­zi­ge Wäsche zur laund­ry gebracht (hier gibt es kei­nen self ser­vice — wir bekom­men mor­gen alles tro­cken und zusam­men­ge­legt zurück) und Müll ent­sorgt. Wir wer­den es in den nächs­ten Tagen schön lang­sam ange­hen las­sen, um uns an die Hit­ze zu gewöh­nen und uns von den Anstren­gun­gen der Über­fahrt zu erho­len.

Dan­ke an alle, die uns mit ihren posi­ti­ven Gedan­ken und Wün­schen beglei­tet haben!

 

7 Kommentare
  1. Christoph König
    Christoph König sagte:

    Hal­lo ihr bei­den,

    herz­li­chen Glück­wunsch zu eurer Über­que­rung!
    Ich freue mich ganz doll für euch, dass alles gut gegan­gen ist und dass ihr gesund im tro­pi­schen Insel­pa­ra­dis ange­lan­det seid.
    Genießt die Zeit und bleibt so offen und herz­lich wie ich euch damals auf den Kap Ver­den ken­nen ler­nen durf­te.
    Ich wün­sche euch außer­dem tol­le Weih­nach­ten unter Pal­men statt unter einem Weih­nachts­baum.

    Net­ten Gruß aus Kiel
    Chris­toph

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  2. Dagmar Oelkers
    Dagmar Oelkers sagte:

    Schön zu lesen, wie Ihr über den gro­ßen Teich gelangt und end­lich gelan­det seid! Abso­lut super, dass Ihr in kür­zes­ter Zeit, in nur 16 Tagen, den Atlan­tik — auf der Groß­kreis­rou­te — über­quert habt! Noch­mals mei­nen herz­li­chen Glück­wunsch an Euch (und Lisa :-))! So habt ihr Euch die kom­for­ta­ble Mari­na mehr als ver­dient und wer­det sie sicher täg­lich sehr genie­ßen!
    Toll auch die Fotos zuse­hen: Auf man­chen erschei­nen Wet­ter und Wel­len ja rela­tiv harm­los oder ’nor­mal’ (das Schau­keln lässt sich — bei gera­dem Hori­zont — nicht wirlk­lich fest­hal­ten — außer in Euren ein­ge­klemm­ten Posi­tio­nen), aber ande­re Bil­der las­sen die Situa­ti­on erah­nen!
    Dass das Kli­ma in der Kari­bik offen­bar tro­pisch ist, hät­te ich nicht erwar­tet (hab mich aber auch nicht kun­dig gemacht); immer­hin kannst Du Dich jetzt wie­der des Grüns über­all erfeu­en, lie­be Hel­ga, wie Du auch schreibst!
    Habt eine wun­der­ba­re Zeit und auch fro­he Weih­nachts­ta­ge! Lie­be Grü­ße aus dem ziem­lich war­men Essen, Dag­mar

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    • Helga
      Helga sagte:

      Lie­be Eve­lyn,
      es ist immer schön von Dir zu hören! Dan­ke!
      Ganz herz­li­che Grü­ße nach Putt­a­par­thi
      Om Sai Ram
      Hel­ga

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  3. Peter Degenhardt
    Peter Degenhardt sagte:

    Hal­lo Ihr Zwei,
    Herz­li­chen Glück­wunsch für eure Atlan­tik­über­que­rung, ich wün­sche euch eine span­nen­de und schö­ne Zeit in der Karibik.Schöne Weih­nachts­zeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
    LG Peter

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    • Helga
      Helga sagte:

      Lie­be Wal­traud, lie­ber Peter,
      dan­ke für all die guten Wün­sche! Ich habe öfter an Euch gedacht und dass Eure Atlan­tik­run­de so früh zu Ende war. Auch Eure Erfah­run­gen haben uns moti­viert, durch­zu­hal­ten.
      Herz­li­che Grü­ße und alles Gute für’s Neue Jahr
      Hel­ga

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  4. Richard Borris
    Richard Borris sagte:

    Herz­li­chen Glück­wunsch zu eurer geglück­ten Über­fahrt — was für eine ein­ma­li­ge Erfah­rung, in einem 36 Fuss Boot über den rie­si­gen Atlan­tik zu schau­keln ! Ich hof­fe ihr wer­det jetzt wie­der mit Kurz­weil auf den Kari­bi­schen Inseln belohnt — dazu der Nacht­ru­he und den kal­ten Geträn­ken, nach denen ihr euch gesehnt habt. Diet­rich wird all die Ersatz­tei­le mit­brin­gen, die ihr braucht — sofern er das alles tra­gen kann ! Fro­he Weih­nach­ten und wei­ter eine gute Zeit für euch und die zwei­te Hälf­te euer tol­len Unter­neh­mung !
    Vie­le Grü­ße von Richard und Fami­lie

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