Ja, ich weiß, ich weiß! Die west­li­chen kana­ri­schen Inseln sol­len sehr grün sein. Auch der Nor­den von Gran Cana­ria soll bewach­sen, frucht­bar und feucht sein. Ange­trof­fen haben wir bis­her nur Lava, Sand und Geröll — das dafür aber mas­sen­wei­se. Por­to San­to, Madei­ra, La Gra­cio­sa, Lan­za­ro­te, Fuer­te­ven­tu­ra und Gran Cana­ria schei­nen uns nur ihre tro­cke­nen, fel­si­gen und wüs­ten Vul­kan­sei­ten zu zei­gen. Nicht, dass das nicht auch sei­nen Charme hät­te, aber so lang­sam schla­gen mir Schutt und Sand auf’s Gemüt. Seit Wochen nur ein paar Wüs­ten­pflan­zen. Mei­ne Augen seh­nen sich nach Grün, nach sat­tem, fri­schem, ech­ten Grün.

Vor Jahr­hun­der­ten soll es auf Gran Cana­ria noch ganz­jäh­ri­ge Flüs­se und Bäche und dich­ten Lor­beer­wald gege­ben haben. Die­se Wäl­der wur­den mit zuneh­men­der Besied­lung fast kom­plett abge­holzt, ein Feh­ler, den die Men­schen nicht nur hier gemacht haben. Heu­te liegt der Grund­was­ser­spie­gel unter dem Mee­res­spie­gel. Im ber­gi­gen Hin­ter­land gibt es zwar zahl­rei­che Stau­se­en, aber in den Tou­ris­ten­zen­tren (in deren Nähe wir uns lei­der auch befin­den) kommt das Lei­tungs­was­ser haupt­säch­lich aus den Meer­was­ser­ent­sal­zungs­an­la­gen, die mit öko­lo­gisch teu­rem Strom aus fos­si­len Brenn­stof­fen betrie­ben wer­den. Zum Trin­ken soll­te man es auf­grund des hohen Flu­or­ge­hal­tes trotz­dem nicht ver­wen­den, nur zum Waschen und Zäh­ne­put­zen.

Fast alle Pflan­zen, die hier im Süden von Gran Cana­ria wach­sen, wer­den künst­lich bewäs­sert. Neben den Pal­men und Bir­ken­fei­gen, die die Stra­ßen säu­men, ver­läuft immer ein schwar­zer Bewäs­se­rungs­schlauch von Baum zu Baum.

Hier in Pasi­to Blan­co besteht das öffent­li­che Grün ger­ne auch aus pfle­ge­leich­tem Kunst­ra­sen, immer­hin schon eine grü­ne Illu­si­on :-).

 

 

 

Ant­je schickt mir zum Trost ein Foto von ech­tem Braun­schwei­ger Gar­ten­ra­sen:

 

 

 

 

 

In Por­to­sin habe ich vor einer Steg­nach­ba­rin ein Töpf­chen Basi­li­kum geschenkt bekom­men, das auch nach Wochen noch mit sei­nen zar­ten hell­grü­nen Blätt­chen einen hüb­schen Farb­klecks in die Pan­try bringt.

Viel­leicht soll­te ich bei nächs­ter Gele­gen­heit noch ein paar Pflan­zen für ein klei­nes Bord-Kräu­ter­gärt­chen anschaf­fen.

 

 

 

In ein paar Tagen wer­den wir die Kana­ren ver­las­sen und wei­ter nach Süden zu den Kap­ver­di­schen Inseln segeln.

Na, das lässt doch hof­fen! Immer­hin heißt Cabo Ver­de „grü­nes Kap“!

2 Kommentare
  1. Ralf
    Ralf sagte:

    Dann aber jetzt nicht nach Sal fah­ren 😉. Wir wol­len uns heu­te noch mal anstren­gen, im Nor­den von Gran Gran Cana­ria mehr Grün zu fin­den. Ansons­ten Zustim­mung, bis auf Madei­ra, da haben wir herr­li­che Wan­de­run­gen im Grü­nen gemacht.

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