In den Nationalpark Islas Atlánticas de Galicia darf man nur mit einer besonders zu beantragenden Erlaubnis segeln. Zusätzlich muss man per Email den genauen Tag mitteilen, wann man hier ankern möchte. Kaum hatte sich unser Anker in den Sand der ausgewiesenen, genehmigten Ankerbucht der Isla de Sálvora gegraben, suchte uns ein Boot der Küstenwache auf und nach dem Landfall mit dem Dinghi wurden wir sofort von dem Nationalparkwärter angesprochen, der übrigens neben der Meerjungfrau der einzige Bewohner der Insel ist. Anscheinend waren wir aber wohl ordnungsgemäß registriert, denn wir durften den zulässigen Weg von 1.250m bis zum Leuchtturm und zurück antreten.
Als wir zum Strand zurück kamen, hatte der auflandige Wind auf über 20ktn aufgefrischt und wir mussten uns mit dem Dinghi gegen Wind und Wellen zurück zur SAI MANGALAM kämpfen. Schnell holten wir den Anker auf und segelten noch ein paar Seemeilen bis in eine nach NO geschützte Ankerbucht bei San Vincente do Grove.
Die Isla de Ons präsentiert sich ganz anders. Nicht so viele riesige, uralte Steine wie Sálvora, dafür bewohnt und von Wanderwegen durchzogen. Es gibt ein paar kleine Wäldchen, auch wieder Eukalyptus‑, sowie Pinien und andere Bäume. Auch bringt eine kleine Fähre unermüdlich Tagesgäste vom Festland zur Insel, die den Tag am Strand verbringen und nachmittags wieder abreisen. Bei der Landung mit dem Dinghi am Strand erfasste mich eine kräftige Brandungswelle und ich nahm — wenn auch unfreiwillig — das erste Bad im Atlantik.
Am Morgen des 13. Septembers mussten wir den Ankerplatz auf Ons wieder verlassen, denn die Erlaubnis galt nur für eine Nacht. Für die Islas de Cíes konnten wir nur eine Lizenz für den 16. bekommen, mussten also drei Nächte woanders verbringen. Wieder suchten wir am Festland eine nach Norden geschützte, sandige Ankerbucht auf, die Enseada Da Barra im Ria de Vigo.
Obwohl wir diesen hübschen Platz mit mehr als 50 anderen Yachten teilen mussten, verbrachten wir dort zwei schöne, entspannte Tage. Auf der anderen Seite des Rias, auf dem Bild kaum zu sehen liegt Vigo und rechts im Hintergrund bereits die Islas des Cíes.
Zum ersten Mal war hier das Wasser so klar, dass wir unseren Anker in über 8m Tiefe im Sand sehen konnten, aber zum Schnorcheln war das kühle Antlantikwasser mit ca. 15° C doch noch nichts.
Frank rudert zum Strand, hinter den gelben Bojen darf man leider den Motor nicht mehr benutzen und das blaue, haifischähnliche Boot der “Küstenwache” lauert schon wieder in der Bucht.
Am Morgen besuchten uns fünf große, helle Delfine, umkreisten unser Schiff und schwammen wieder hinaus. So nah am Ufer haben wir sie noch nie gesehen. Um diese Tageszeit hat sie niemand außer uns bemerkt.
Am Nachmittag des 15. Septembers, als wir nach der Siesta gerade noch mal zum Strand und zur Tapas Bar fahren wollten, versuchte Frank noch einmal eine Lizenz für die Islas de Cíes zu bekommen und tatsächlich, offenbar war jemand vom Ankerplatz abgereist und hatte seine Erlaubnis zurückgegeben. Da gerade auch ein wenig Wind wehte, brachen wir innerhalb von ein paar Minuten auf und segelten hinüber zur Insel Do Faro im Archipelago Cíes.
Bereits von den Römern als Inseln der Götter bezeichnet, haben die Islas de Cíes wieder einen ganz anderen Charakter. Hohe, schroffen Felsen mit Pinienwäldern und natürlich weiße Sandstrände bestimmen das Bild der drei Inseln. Der 1.200 Meter lange Praia das Rodas verbindet die nördliche Insel Monteagudo mit der mittleren Insel Do Faro und wurde schon öfter unter die schönsten Strände weltweit gewählt. Die britische Tageszeitung The Guardian erklärte den Strand im Februar 2007 zum schönsten Strand der Welt.
Wir ankerten direkt am Praia das Rodas und fuhren mit dem Dinghi an Land. Eine kleine Wanderung führte uns zum Faro de Cíes, dem Leuchtturm, auf ca 175m Höhe. Obwohl es größtenteils bedeckt und diesig war, gelangen ein paar schöne Fotos von den Inseln der Götter. Für unseren persönlichen Traumstrand wären noch Wassertemperaturen wünschenswert, die das Baden am Strand zulassen. Außerdem nicht ganz nachvollziehbar, dass Schautafeln auf die vom Aussterben bedrohten Wasservögel hinweisen, die sich in den Fischernetzen verfangen, während die Inseln von Fischereifahrzeugen umkreist werden, die sogar da fischen dürfen, wo wir noch nicht einmal segeln dürfen.
Schließlich verließen wir die galicischen Atlantikinseln am Abend des 16. September mit Kurs auf Porto, wo Lena an Bord kommen würde.
Your island tours sound wonderful (except for the cold ‘swim’ in the Atlantic :).
And, your photos are lovely.
Best to you both!
L&M
Dear Lynnie and Max,
thank your for your pleasing feedback. It was really nice to share the pontoon with you.
Best wishes to you from the SY SAI MANGALAM
Helga